Präsidenten des Schützenverein Aschendorf/Ems

1949 - 1960
Bernhard Schulte

1960 - 1966
Hermann Ahrens

1966 - 1981
Josef Schulte

1981 - 1994
Gerhard Sürken

1994 - 1999
Hermann Kleinert

2000 - 2011
Elmar Kohnen

2011 - 2023
Frank Haneburger

2023 - dato
Mathias Thomes

Vize-Präsidenten :

1949 - 1957 Wilhelm Reiners
1966 - 1979 Hans Thesing
1979 - 1993 Helmut Anneken
1994 - 1994  Hermann Kleinert
1994 - 2009 Heinz Jansen
2011 - 2021 Johannes Schulte
2021 - 2023 Dieter Spillmann
2023 - dato  Robert Borchers

Geschäftsführer :

1949 - 1966 Kurt Korte
1966 - 1970 Heinrich Schmitz
1970 - 1979 Hans Kruse
1979 - 1995 Hermann Leffers
1995 - 2000 Elmar Kohnen
2000 - 2011 Reinhold Korte
2011 - 2023  Stephan Ahlers
2023 - dato  Theo Büldt

Schatzmeister :

1949 - 1966 Heinrich Stindt
1966 - 1981 - Heinz Wendorff
1981 - 2013 Bernd Freese
2013 - 2023 Walter Thormann
2023 - dato  Thomas Nee

Schützenoberst des Offizierskorps seit 1949

1949 - 1952
Oberst 
Timotheus Schulte

1952 - 1961 
Oberst
Lambert Oldeleer

1961 - 1976
Oberst
Rudolf Strack

1976 - 1985
Oberst
Hermann Brockmann

1985 - 1990
Oberst
Theo Meerjansen

1990 - 1998
Oberst
Wilhelm Döbber

1998 - 2008
Oberst
Karl Albers

2008 - 2011
Oberst 
Heinrich Brockmann

2011 - 2019
Oberst 
Dieter Spillmann

2019 - dato
Oberst
Jürgen della Valle

Vorstand , Offiziere & Damenschießgruppe

1957 

Offiziere & Vorstand

1972

Offiziere & Vorstand

1979

Vorstand Schützenverein

1982

Offizierscorps zum Jubiläums - Schützenfest 

1990

Damenschießgruppe
Schützenverein
erstmals in Uniform

2007

Vorstand zum Jubiläum 2007

2007

Offizierscorps zum Jubiläum 2007

2007

Damenschießgruppe zum Jubiläum 2007

2010

Vorstand Offizierskorps 

2011

Vorstand Schützenverein

2014

Vorstand Schützenverein
Von links nach rechts:

Oberst Dieter Spillmann, Geschäftsführer Stephan Ahlers, Präsident Frank Haneburger,
Vize-Präsident Johannes Schulte, Kassenwart Walter Thormann und Vereinssportleiter Dieter Flessner

2014

Vorstand Offizierskorps
von links nach rechts

Schriftführer Josef Knobloch, Kassenwart Bernd Bruns, Oberst Dieter Spillmann, Stellvertretener Oberst Jürgen della Valle und Kommandeur Hermann Vahle 

2014

Damenschießgruppe Schützenverein
Von links nach rechts :

Monika Lenz, Barbara Poll, Lydia Efken, Ulli Telgen, Marita Riese, Hella Dacke, Birgit Kroon, Bianca Patzwahl, Astrid Corbach, Nicole Janßen

2014

Offizierscorps Schützenverein
untere Reihe:

Norbert Eden, Gerd Poll, 
Dieter Flessner(†) 

 Uwe Jansen, Jürgen della Valle, Dieter Spillmann, Hermann Vahle, Lars Tschöke, Hans-Joachim Patzwall, Hubert Langen, Michael Springfeld (†) 

obere Reihe:

Hans Rademaker, Hermann Connemann, Jens Tammen, Josef Knobloch, Simon Liebsch, Hermann-Josef Eiken-Lücken, Thomas Langen, Bernd Bruns, Robert Borchers

2019

Vorstand Schützenverein
Von links nach rechts :

Oberst Jürgen della Valle, Vize-Präsident Johannes Schulte, Vereinssportleiter Dieter Flessner(†) 

 Präsident Frank Haneburger, Schatzmeister Walter Thormann & Geschäftsführer Stephan Ahlers


2019

Offizierscorps Schützenverein

von links nach rechts :
Robert Borchers, Jens Tammen, Theo Büldt, Mathias Thomes, Markus Jansen, Simon Liebsch, Michael Springfeld(†) 

 Gerd Poll, Michael Wester, Jürgen della Valle, Alexander Buhl, Hermann Vahle, Thomas Langen, Andre Hackmann, Dieter Spillmann
es fehlen :
Dieter Flessner(†) 

 Hermann-Josef Eiken-Lücken, Lars Tschöke, Norbert Eden, Uwe Jansen, Josef Knobloch, Hubert Langen  


2022

Vorstand Schützenverein
Von links nach rechts :
Vereinssportleiterin Barbara Poll, 
Präsident
Frank Haneburger,
stellv.Präsident 
Dieter Spillmann,
Kassenwart
Walter Thormann,
Geschäftsführer Stephan Ahlers,
Oberst 
Jürgen della Valle


2022

Offizierscorps Schützenverein

von links nach rechts :
Dennis Poll, Theo Büldt, Jens Tammen, Markus Jansen, Simon Liebsch, Alex Buhl, Josef Knobloch, Robert Borchers, Norbert Eden, Michael Wester, Mathias Thomes, Lars Tschöke, Jürgen della Valle, Josef Eiken-Lücken, André Hackmann, Thomas Nee
Es fehlt: Hermann Vahle

2022

Vorstand Offizierscorps 

von links nach rechts :
Oberst Jürgen della Valle
Kommandeur Robert Borchers
stellv. Oberst Jens Tammen
Schriftwart Josef Knobloch
Kassenwart Mathias Thomes

2022

Damen Schießgruppe

von links nach rechts :

Lena von Höfen, Margret Krange, Monika Lenz, Marita Riese, Christa Fleßner, Hella Dacke, Lydia Efken, Barbara Poll, Sandra Gerbrand 

Es fehlen Ulrike Telgen, Katrin  Hochreuter, Sabine Ott, Birgit Kroon & Nicole Janßen

2023

Vorstand Schützenverein
Von links nach rechts :

Schießsportleiterin Barbara Poll
Geschäftsführer
Theo Büldt
Präsident
Mathias Thomes
Kassenwart
Thomas Nee
stellv. Präsident Robert Borchers
Oberst
Jürgen della Valle

 




Pressemitteilungen der Ems-Zeitung und Plakate

König 2023
Theo Büldt

Schützenfest 2023

Schützenfest 2023

Herzlich Willkommen 2023

Schützenfest 2023

Kranzniederlegung zum Schützenfest 2020

Schützenfest 2020 !
Einer der ältesten Schützenvereine im Altkreis.
Die Geschichte der Aschendorfer Schützen reicht bis in die Zeit des 30-jährigen Krieges zurück
(Ems-Zeitung20.06.2020)

Absage Schützenfest 2020

Bericht der Mitgliederversammlung 11/2019

Plakat Schützenfest 2023

Plakat KiKö 2023

Rund um’s Schützenfest 2022

Plakat Schützenfest 2022

Plakat KiKö 2022

Plakat Schützenfest 2019

Plakat Kinderkönig*in 2019

Winterfest 2019/2020


Einen Teil unserer 375 Jahr Chronik aus dem Jahr 2007 kann hier gelesen werden


Chronik 

Unser Schützenverein Aschendorf (Ems) e. V. von 1632 im Fokus der Geschichte

Nur wenige Ereignisse sind so fest in unserer Region verwurzelt wie das Schützenfest. In Aschendorf wird es bereits seit 375 Jahren gefeiert und ist aus dem Kalender nicht mehr weg zu denken. Schon lange ist Aschendorf eine Hochburg des Schützenfestes. Seit jeher zieht diese "fünfte Jahreszeit" die Menschen in ihren Bann. Die Ursprünge des Aschendorfer Schützenvereins gehen auf die Zeit des 30-jährigen Krieges zurück, als sich die Bürger organisiert haben, um gemeinsam ihre Heimat und die Familien zu schützen. Dieses Gefühl der Zusammengehörigkeit hat die Jahrhunderte überdauert und führt noch heute die Aschendorfer aus nah und fern auf den Schützenplatz, um für zwei Tage nach Herzenslust zu feiern. Das besondere daran: Hier interessiert es nicht, wie viel jemand verdient, was für einen Beruf er ausübt oder welcher Konfession er angehört.

Die Anfänge: Unsere älteste Königsmünze

Die älteste Münze der kleinen Schützenkette zeigt die Jahreszahl 1632 und trägt die Namensabkürzung L - L, was lt. Schatzungsregister von 1651 wahrscheinlich auf den Namen Lübbert Lucaß schließen lässt. Für unseren Schützenverein ist diese Münze der historische Hinweis auf das Bestehen einer Schützengemeinschaft. Bereits seit dieser Zeit wurden in Aschendorf Schützenfeste gefeiert; zwar mit einigen Unterbrechungen, aber immerhin können wir auf eine lange Tradition zurückblicken. Auch unsere Heimat blieb von den Auswirkungen des 30-jährigen Krieges nicht verschont. Die Verteidigungsmittel waren gering. Jeder Ort hatte bewaffnete Männer zu stellen, die Grenzen bewachen mussten. Dass diese Schützen das Bedürfnis hatten, in jenen festarmen Zeiten hin und wieder ein Fest zu feiern, können wir gut nachvollziehen. Bei solchen Versammlungen wurde aber nicht nur gefeiert, sondern auch die Kunst des Schießens geübt und wichtige Angelegenheiten besprochen. Der alte Brauch des Vogelschießens wurde in diesen Jahren nicht überall hoch gehalten. Deshalb erließ Bischof Franz Wilhelm von Osnabrück nach Kriegsende im Jahr 1657 eine Vogelschießordnung. Doch wie es so häufig mit Verordnungen ist, nicht jeder Ort kam dieser Aufforderung nach. Für uns heute kaum noch vorstellbar, musste so manche Gemeinde eine Geldstrafe zahlen, wenn sie das Vogelschießen nicht stattfinden ließ. Von 1680 an werden die Nachrichten über die Schützen und ihre Feste immer spärlicher und es ist wahrscheinlich, dass das Schützenwesen über einige Generationen hinweg komplett geruht hat. So war es auch bei uns in Aschendorf. Nach dem ersten Schützenfest von 1632 hören wir erst wieder von einem Vogelschießen im Jahr 1742 und auch danach weiter in größeren Zeitabschnitten. Die Schützenkette zeigt nach einer längeren Unterbrechung im Jahre 1792 wieder den Namen eines Schützenkönigs. Es könnte möglich sein, dass durch den Siebenjährigen Krieg (1756-1763), der auch Aschendorf heimgesucht hat,und einen Großbrand im Jahre 1775 Teile der Kette verloren gingen. Ebenso ist anzunehmen, dass nicht regelmäßig Schützenfeste abgehalten wurden.

Die Insignien der Könige

Das äußere Zeichen der höchsten Würde, die der Schützenverein zu vergeben hat, ist ohne Zweifel die Königskette. Nur dem besten Schützen kommt die Ehre zu teil, sie tragen zu dürfen. Sie steht an den beiden Festtagen gemeinsam mit dem Throngefolge im Mittelpunkt. Die Aschendorfer Schützenkette ist ein „Zeitzeuge“ der Vergangenheit. Lust und Freude, aber auch schlechte Zeiten erlebte unsere Kette, die einige Male auch großen Gefahren ausgesetzt war: Zwei verheerende Brände – 1647 und 1755 – wüteten in Aschendorf und während des letzten Krieges hat der damalige Direktor der Spar- und Darlehnskasse – Karl Goette – die Kette für den Schützenverein vor den einmarschierenden polnischen Truppen gerettet. Die Kette ist seit jeher der wertvollste Besitz unseres Schützenvereins. Die einzelnen Medaillen wurden vom jeweiligen König gestiftet, mit seinem Namen und oftmals auch mit den Insignien seines Berufes versehen. Bei einem genaueren Blick erkennen wir darauf Tiere, landwirtschaftliche Abzeichen, aber auch Winkel, Zirkel und Hobel als handwerkliche Zeichen. Eines jedoch haben alle Medaillen gemeinsam: Sie künden von unseren Vorfahren und deren Einmütigkeit. Standesunterschiede verschwanden an diesen Tagen und auch mancher Streit unter Einheimischen wurde beigelegt.

Die Zeit der zwei Könige

Nach den Überlieferungen wurde bis 1836 auf Tyadens Weide am Borsumer Weg das Vogelschießen veranstaltet. Später wurde dann auf der Einhaus’schen und Hackling’schen Weide die Königswürde auf der Scheibe ausgeschossen. Währenddessen hatte sich bei den Aschendorfern, wie in jenen Jahren bereits allgemein üblich, das Schützenwesen längst von der ursprünglichen Schutz- und Wehrgemeinschaft entfernt und war zu einem Ereignis mit volksfestähnlichem Charakter geworden. In den folgenden Jahrzehnten feierte man die Schützenfeste weiter, jedoch nicht regelmäßig, wie die Chroniken und die Kette es nachweisen. Längere Unterbrechungen gab es von 1873 bis 1883 und von 1891 bis 1905.

Soweit wir es heute noch zurückverfolgen können, wurden die Schützenfeste bis zum Jahr 1890 „eingetrommelt“. Sonntagnachmittag, etwa eine Stunde vor Beginn des Festumzugs, zogen zwei Trommler durch die Straßen des Ortes. Angeführt vom Tambour sammelten sie die Schützen für den Festumzug. Dieses Amt wurde lange Zeit von denselben Personen wahrgenommen. Auch andere Posten lagen lange in den Händen bestimmter Familien: So der Kommandeursposten über 100 Jahre in den Familien von Ohr und Hiebing-Steining. Aber auch der reitende Fahnenträger, der den Umzug anführte, wurde über 100 Jahre von einer Familie gestellt.

Interessant ist, dass es in diesen Jahren jeweils zwei Könige gab – einen Junggesellen und einen Verheirateten. Der Brauch, so wird überliefert, hing mit der Lokalfrage zusammen.
Das hatte seinen Grund:
Ein Zelt war nicht zu beschaffen, vielleicht konnte man es sich finanziell auch nicht leisten. Getanzt werden sollte aber trotzdem. So feierte man das eigentliche Fest im Ort in zwei Wirtshäusern – mit jeweils einem eigenen Schützenkönig. Um Mitternacht, wenn vom alten Wehrturm der St. Amanduskirche die Glocke schlug, stellten sich die Könige mit ihrem gesamten Gefolge auf der Straße auf und wechselten die Lokale. Wenn beide Züge sich begegneten, gab es viel Jubel. Dann nahm das Fest seinen Lauf, bis morgens um 6 Uhr „Feierabend“ war. Zum letzten Mal wurden 1890 zwei Könige ausgeschossen. Wahrscheinlich ist durch dieses Doppelkönigtum anschließend der Brauch entstanden, möglichst abwechselnd in einem Jahr einen Verheirateten, im anderen einen Junggesellen als König auszuschießen.

Ein tragisches Unglück unterbricht die Schützenfesttradition

Am 23. Mai 1836 feierten die Aschendorfer ihr traditionelles Schützenfest. Es war Pfingstmontag und schönstes Sonnenwetter. Auf Tyadens Weide am Borsumer Weg war auf einer hohen Stange der Vogel angebracht und die Schützen schossen voller Elan, um dem Vogel das letzte Stück herunter zu schießen. Schützenkönig wurde derjenige, dem das gelang. Mitunter musste allerdings nachgeholfen werden. Man schoss damals noch mit Vorderladern. Also bekam der Lademeister den Auftrag, einen eisernen Bolzen in den Lauf zu stecken – der damit eine bessere und kräftigere Wirkung hatte. Der Königsanwärter sollte nun das finale Stück des Vogels herab schießen. Als er den Schuss abfeuerte, platzte der Gewehrlauf und es kam zu einem tragischen Unglück. Ein junger Zuschauer wurde dabei getötet. Das Schützenfest wurde sofort abgebrochen, und lange Jahre wurde überhaupt keines mehr gefeiert. Der tragische Unfall veranlasste die Behörden, bei künftigen Schießveranstaltungen strengere Maßstäbe anzulegen. Das im Staatsarchiv zu Osnabrück lagernde Dokument über die „Statuten beim Scheibenschießen zu Aschendorf“ vom 30. Mai 1848 gibt eine in zehn Punkten abgefasste strikte Verhaltensordnung wieder. Als dann später wieder Schützenfeste abgehalten wurden, schoss man statt auf den Vogel auf die Scheibe.

Not macht erfinderisch – der Schützenkönig wird ausgelost

Nach einer Überlieferung aus dem Festbuch von 1934 passierte im Jahre 1888 Folgendes: Der Gründer des Deutschen Reichs, der alte Kaiser Wilhelm I starb am 9. März. Sein Sohn Friedrich übernahm die Krone, aber er regierte nur kurz. Schon nach 99 Tagen verschied auch er. Kaiser Wilhelm II bestieg den Thron. Dieser ordnete an, dass jegliches Schießen anlässlich von Festlichkeiten verboten sei. Nun hatten die Aschendorfer ihr Schützenfest aber soweit vorbereitet, dass sie nicht mehr darauf verzichten wollten. Es wurde deshalb am 24. Juni abgehalten.
Wie aber hat man den König ermittelt?
Er wurde ausgelost.
Das war eine heikle Angelegenheit, denn der Klempnermeister Bernhard Schulze sollte König werden. Konnte das klappen? Da kam der Kaufmann Gerhards und sagte: „Loat mi man maoken, ick schall üm wall kriegen.“ Die Lose wurden aus einer Dose gezogen. Nun hatte Gerhards heimlich eine zweite Dose eingesteckt mit lauter Zwölfen. Die Königsanwärter traten an und jeder zog ein Los. Die meisten zogen niedrige Nummern oder Nieten, nur Schulze und wenige andere hatten aus der Geheimdose eine 12 gezogen. Der Klempnermeister war außer sich vor Freude, aber er musste ja noch ins Stechen. Alle zogen aus der „offiziellen“ Dose, nur Schulze fasste – ohne dass es jemand bemerkte – in die Geheimdose und zog wiederum eine 12. Der neue König war erkoren. Jubel und Freude im ganzen Ort. Es wurde ein fideles und feucht-fröhliches Fest.

Die Zeit um die Jahrhundertwende

Nach längerer Pause kam es schließlich im Jahre 1904 zur Wiederbelebung des Schützenwesens. Am Abend des 23. Dezember fand unter Vorsitz des Gemeindevorstehers Schulte-Eißing eine von etwa fünfzig Gemeindemitgliedern als Vertreter aller Stände und Berufszweige in Aschendorf besuchte Versammlung statt. Der Zweck bestand im Informationsaustausch über die Wiedereinführung des Schützenfestes. Damit verbunden war die Idee, eine große Festhalle an der Aschendorf-Papenburger Straße zu bauen, die für alle möglichen im Laufe des Jahres vorkommenden Festlichkeiten, ganz besonders aber der Abhaltung des Schützenfestes, dienen sollte. Die Baupläne lagen bald vor, und die Kostenfrage ergab, dass die Halle nicht unter 8000 Mark herzustellen war. Zum Bau und zur Einweihung der Halle kam es dann im Jahre 1908, nachdem man nach 16-jähriger Pause das erste Schützenfest des neuen Jahrhunderts bereits 1906 wieder gefeiert hatte. Die Ems-Zeitung schrieb damals:

„Der Bau steht jetzt vollendet da; umgeben von üppig grünem Rasen und herrlich schattigen Alleen, grüßt er stolz schon von weitem, gewissermaßen einladend teilzunehmen an dem frohen Feste, das sich dort entwickeln wird. Sturm- und wettersicher gefügt, bietet die Halle Raum genug auch für die noch größere Anzahl von Festeilnehmern, als sich bisher zu dem schönen Volksfeste einzufinden pflegte.“

Der Erste Weltkrieg und die nachfolgenden Unruhen brachten eine Unterbrechung aller Festlichkeiten. Im Jahre 1922 wurden die Schützenfeste wieder aufgenommen und in altbewährter Weise gefeiert. Zu dieser Zeit, wie schon Jahre vor dem Krieg, war es hauptsächlich der Gemeindevorsteher Schulte-Eißing – im Jahre 1906 war auch er Schützenkönig geworden –, der sich um die Belebung des Schützenwesens große Verdienste erwarb und lange Präsident des Vereins war.

Auch in den Jahren zwischen 1922 und 1930 haben es die Aschendorfer trefflich verstanden, ausgelassen zu feiern. Da zeigte sich vormittags auf dem Festplatze der König sehr freigiebig gegenüber den anwesenden Männern. Frauen hingegen, so wollten es seinerzeit Tradition und Schicklichkeit, waren zu dieser Tageszeit nicht auf dem Platz. Ein Fass Bier wurde angestochen, Schnaps gab es in großen Mengen und Zigarren wurden herumgereicht. Der damalige Kommandeur des Offizierskorps, Hiebing, hatte seine Mannen schon vorher angewiesen, bei ihrem großen Auftritt nicht über die Stränge zu schlagen:

„Trinkt soviel ihr wollt, aber beim Fest seid ihr mir nüchtern!“

Traten die Mitglieder des Offizierkorps schließlich an, so geschah es im schwarzen Gehrock, weißer Hose, silberner Schärpe, Degen und Hut. So manches gute Stück der Kleidung hatte man sich ausgeliehen, anderes nahm man so wie es gerade passte beim Wirt Watermann, der die wenigen Habseligkeiten des Vereins beherbergte. Die Organisation der gesamten Festlichkeiten jener Jahre lag lange Zeit in den bewährten Händen von Kurt Korte.

Mit umfangreichen Planungen bereiteten sich die Aschendorfer Schützen auf das Jubelfest des Jahres 1932 vor. Die düsteren wirtschaftlichen Verhältnisse dieser Zeit – mit rund sechs Millionen Arbeitslosen – ließen jedoch die Ausführung des Festes vor allem aus finanziellen Gründen nicht zu. Nachgeholt wurde das Fest im Jahre 1934. Die Nationalsozialisten erlaubten zwar nicht die Existenz des Schützenvereins in alter Form und Führung – so musste der langjährige Präsident Schulte-Eißing sein Amt niederlegen –, das Feiern jedoch wurde gestattet. König des Jubelfestes war Dr. Horstmann, als Königin stand ihm Frau Christa Lammers zur Seite.

Die Jahre bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges vergingen in gewohnter Weise, soweit es Feste und Feiern des Vereins betraf, bis die Kriegshandlungen wiederum das Schützenwesen nahezu vollständig ruhen ließ. Wie Millionen anderer Männer wurden auch viele Schützenbrüder eingezogen, einige von ihnen zum zweiten Mal innerhalb von 25 Jahren. 195 Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt sind gefallen und kehrten aus diesem furchtbaren Krieg nicht mehr zurück. Diese traurige Tatsache veranlasste den Aschendorfer Schützenverein unter Federführung seines Präsidenten Gerhard Sürken in den Jahren 1992-1994, sich verstärkt für eine würdige Gedenkstätte einzusetzen. Der Obelisk auf dem Michaelisplatz, der im Jahre 1924 errichtet wurde und an die Gefallenen des ersten Weltkrieges erinnert, wurde vom Schützenverein um vier neue Denkmäler erweitert: Sie tragen die Namen der vermissten und gefallenen Aschendorfer des zweiten Weltkrieges.

Der Schützenverein nach dem zweiten Weltkrieg

Aufgrund der Entbehrungen der Nachkriegszeit ging es mit der Vitalisierung des Schützenvereins zunächst nur mühsam voran. Mehrere Jahre lang wurde kein Schützenfest gefeiert. Damals hatte niemand den richtigen Mut, die Schützenhalle war durch den Krieg und seine Folgen zerstört, Geld war keines vorhanden. Doch dann ergriffen einigen Herren der alten Garde, wie Hans della Valle, Bernhard Schulte und Kurt Korte die Initiative, um eine Hauptversammlung einzuberufen, den Vorstand wählen zu lassen und die Vorbereitungen zum Schützenfest des Jahres 1949 einzuleiten. Auf der Hauptversammlung vom 27. Mai 1949 unternahm ein Schützenbruder den Versuch, an alt überlieferten Bräuchen zu rütteln. Er stellte den Antrag, dass der König seine Königin und die Ehrenherren nicht aus der Nachbarschaft zu wählen brauche. Der Vorschlag fand keine Zustimmung. Der erste engere Vorstand wurde gebildet von den Herren Baumeister Bernhard Schulte, Präsident, Bäckermeister Wilhelm Reiners, Vizepräsident, Hotelier Kurt Korte, Geschäftsführer, Kreisangestellter Heinrich Stindt, Schatzmeister, Automechaniker Hermann Ahrens, Beisitzer, und als Oberst Timotheus Schulte.

Als Aufgaben des Vereins wurden jedoch festgelegt: Pflege der Ortsgemeinschaft, der Kameradschaft, des Frohsinns und der Geselligkeit. Am Ende der Versammlung appellierte Korte an die Anwesenden, das Schützenfest solle alle gesellschaftlichen Gegensätze überbrücken. Und so ist es noch heute.

Inzwischen war auch mit dem Wirt Heinrich Gehrke verhandelt worden. Er war bereit, Zelt, Musik und alles Notwendige zu stellen sowie an den Verein 1000 DM zu zahlen, wenn er die Einnahmen aus dem Eintrittsgeld erhält. Man wurde sich also einig und der Aufruf zum Schützenfest 1949 fand in der gesamten Gemeinde ein begeistertes Echo. König am Schützenfestsonntag war Christian Korte, Königin Angela Specker. Als dann am 20. Juni 1949, Schützenfestmontag, Hermann Jäger die Königswürde errang und sich Leni Prangen-Jacobi zur Regentin wählte, hatten die Aschendorfer bereits einen neuen Zeitabschnitt ihrer langen Schützengeschichte begonnen.

Auf dem Weg in die Neuzeit

In den folgenden Jahren wurde wieder regelmäßig ein Schützenfest veranstaltet. Gefeiert wurde auf einer Wiese, heute Ecke Oldenburger Straße/Bundesstraße 70, in den Behnes’schen Wiesen gegenüber dem Landratsamt und auf dem Schützenplatz an der Emdener Straße. Im Jahre 1959/60 wurde auf dem Schützenplatz ein offener Kleinkaliber-Stand mit überdachtem Schießstand und Kugelfang gebaut. 1972 feierte der Schützenverein sein 340-jähriges Jubelschützenfest. Nachdem Aschendorf einen neuen Marktplatz erhalten hatte, war man bemüht, das Schützenfest im Ortskern zu feiern. Mit der Durchführung des Jubelschützenfestes im Jahre 1982 hat der Schützenverein hier ein neues Domizil gefunden. Ausgeschossen wurde der König in einer Garage der Kreissparkasse Aschendorf. Seit 1980 beschäftigten sich die Stadt als Eigentümer, der Schützenverein Aschendorf (Ems), der Schießverein Emdener Straße und der Schießverein Bokeler Straße damit, neben der städtischen Sporthalle eine Schießhalle, einen Luftgewehrstand und einen unterirdischen Kleinkaliberstand zu errichten. Die Schützen der drei Vereine verbrachten manchen Feierabend mit Eigenleistungen an diesem Bauwerk. Im Jahre 1987 wurde die neue Anlage eingeweiht. Der damalige Präsident Gerhard Sürken war in diesem Jahr der treffsicherste Schütze und konnte die Königswürde erringen. Zur Königin erkor er sich Adele Leffers.

Sport- und Schießhalle wurden in der Nacht vom 11. auf den 12. September 2004 durch einen verheerenden Brand vollkommen zerstört. Im Jahre 2005 musste der Schützenkönig deshalb in einem 40 Fuß Container ausgeschossen werden. Die Königswürde errang der Geschäftsführer des Schützenvereins, Reinhold Korte. Zur Königin ernannte er seine Ehefrau Monika Korte. Nach 1 ½ Jahren, am 03. Februar 2006, wurde ein neuer großzügig konzipierter Gebäudekomplex eingeweiht. Da der Schießverein Emdener Straße sich einen eigenen Luftgewehr- und Kleinkaliberstand gebaut hat, sind nur noch zwei Vereine Pächter der Schießhalle mit 13 Luftgewehrständen und 4 Kleinkaliberständen. Erster Kinderkönig im neuen Schießstand wurde Laurens Lammers, Kinderkönigin Lara Wichmann. Erster Schützenkönig wurde nach einem harten und fairen Kampf der Vereinssportleiter Norbert Eden. Zur Königin erkor er sich seine Frau Sabine. Beide werden den Verein mit ihrem Throngefolge in das Jubiläumsschützenfest 2007 führen, wenn es heißt:

375 Jahre Schützenverein Aschendorf (Ems).

Das Aschendorfer Schützenfest ist ein Höhepunkt im Festkalender unserer Stadt. Am Schützenfestmontag, dem Aschendorfer Nationalfeiertag, wird nach alter Tradition der neue Schützenkönig mit seinem Throngefolge der Aschendorfer Geistlichkeit vorgestellt. Diesen guten Brauch werden wir auch in Zukunft beibehalten. Der Schützenverein Aschendorf (Ems) e. V. hat immer in besonderem Maße dazu beigetragen, durch Traditions- und Heimatpflege die dörfliche Gemeinschaft zu festigen. Über all die Jahre hinweg haben sich unsere Schützenfeste zu Volksfesten entwickelt, bei denen Jung und Alt über die Konfessionen und Stadtgrenzen hinweg zusammenkommen und Geselligkeit pflegen.

Im Jahr 2007 nehmen zwei Damenmannschaften, drei Herrenmannschaften und zwei Einzelschützen an den Rundenwettkämpfen teil.

Im Jubiläumsjahr wurde der Aschendorfer Schützenverein e. V. geführt von:

Präsident Elmar Kohnen

Vizepräsident Heinz Jansen

Geschäftsführer Reinhold Korte

Kassenführer Bernd Freese

Oberst Karl Albers

Dieser kurze Abriss über die Geschichte unseres Schützenvereins erhebt nicht den Anspruch, vollständig zu sein. Vielmehr setzt er Schwerpunkte auf interessante Zeiten und Ereignisse, die für den Schützenverein und Aschendorf prägend waren.